Ihr wollt den großen Waller erwischen, dann ist das Angeln mit dem Köderfisch (neben dem Spinnfischen und Vertikalangeln) die beste Möglichkeit, den Waller von eurem Haken zu überzeugen.
Da Köderfische die Hauptnahrung der Waller sind, sind sie den Köder gewohnt. Damit es mit den Bissen jedoch auch wirklich klappt, müssen wir den richtigen Köderfisch mit der richtigen Beköderungsart anbieten.
Die Köderfische
Was die Köderfische angeht, so ist die Auswahl riesig und man kann fast alles versuchen. Die besten Erfolge kommen jedoch meist dann, wenn wir einen Köderfisch verwenden, welchen der Waller regelmäßig frisst, sprich einen Köderfisch, der im Gewässer häufig vorkommt.
Die gebräuchlichsten Köderfische sind daher:
- Aal
- Barbe
- Barsch
- Brachse
- Forelle
- Güster
- Giebel
- Karausche
- Karpfen
- Meerforelle
- Rapfen
- Rotauge/Rotfeder
- Zander
Welcher Köderfisch ist der richtige?
Im Endeffekt ist die Wahl des richtigen Köderfisches sehr einfach, denn am besten fängt der, welcher im Gewässer aktuell am meisten vorkommt! Mit diesem Köderfisch sind die Waller am vertrautesten und durch unsere Anköderung kann er nicht frei flüchten und macht daher den Eindruck einer leichten Beute für den Waller.

Allerdings gibt es ein paar kleine Punkte, welche bei dieser Faustformel beachtet werden müssen, denn nicht jeder Köderfisch kommt mit jeder Gewässersituation zurecht.
Ein gutes Beispiel hierfür sind Köderfische wie die Forelle, der Barsch und auch der Zander, welche viel Sauerstoff benötigen. Haben wir nun einen heißen Sommertag und wollen in einem stehenden, abgelegenen Bereich des Gewässers beispielsweise auf altes Totholz abspannen, so kann der Sauerstoffgehalt in diesen Bereichen für diese Köderfische zu gering sein (auch wenn sie im Gewässer häufig vorkommen), wodurch sie nicht sehr lange halten. Wollen wir dennoch an diesen Bereichen fischen, so empfehlen sich robuste Köder wie der Aal oder auch die Karausche.

Ein weiterer Punkt, welcher beachtet werden sollte, ist die Gewässerbeschaffenheit. Wollen wir nahe an einem Unterwasserhinderniss angeln, so benötigen wir einen Köder, der eher im Freiwasser lebt. Ein Aal wäre hier beispielsweise die falsche Wahl, da dieser versuchen wird, sich in einem Unterschlupf zu verstecken.
Und zu guter Letzt gibt es auch noch Köder wie die Meerforelle, welche nur temporär in die Wallergewässer aufsteigen, um dort abzuleichen. Befinden wir uns in dieser Zeit, so sind die Meerforellen der Top Köder überhaupt. Außerhalb dieses Zeitraums werden wir die Meerforellen jedoch weder im Gewässer fangen können, noch hätten wir besonders gute Fangaussichten mit ihnen.
Achtung
Bei der Auswahl der Köderfische müsst ihr unbedingt auf die Landesgesetze und die Vorschriften am jeweiligen Gewässer achten! Hier kann es durchaus sein, dass Köder wie Karpfen oder Zander verboten sind. Ebenso trifft man insbesondere in Deutschland oft auf die Vorschrift, nur Fische zu verwenden, welche den jeweiligen Gewässer entnommen wurden.Wie groß sollte der Köderfisch sein?
Häufig hört man die Aussage, großer Köderfisch bringt große Waller. Das stimmt allerdings nur bedingt, denn es kommt insbesondere auf die Jahreszeit an.
Frühling
Im Frühling nach der langen Winterpause (in welcher sie nur sehr wenig fressen) müssen die Waller schnell wieder an Gewicht zulegen, um für das anstehende Laichgeschäft bereit zu sein. Aus diesem Grund sind sie insbesondere zu dieser Zeit von größeren Köderfischen sehr begeistert. Nach der anstrengenden Laichablage suchen die Waller nochmals eine ordentliche Stärkung, bevor es dann in die heiße Sommerzeit übergeht.
Sommer
In der heißen Sommerzeit erreicht die Wassertemperatur ihre Höchstwerte und der Sauerstoffegehalt sinkt. In dieser Zeit werden die Waller eher zunehmend inaktiver und versuchen ihre Beute so einfach wie möglich zu erwischen. Ein kleinerer Köderfisch wird hier oftmals als ein willkommener Snack gesehen, wohingegen größere Köderfische selbst von Großwelsen oftmals links liegen gelassen werden.
Herbst
Im Herbst werden die Tage kürzer und die Wassertemperaturen beginnen zunehmend zu fallen. Die Waller spüren, dass der nächste Winter näher rückt und es Zeit für den Winterspeck wird. Dies lässt sie oftmals wieder in wahre Fressphasen geraten. Da der Fokus nun wieder darauf liegt, schnell viel Nahrung zu sich zu nehmen, werden die großen Köderfische wieder zunehmend beliebter.
Winter
Zu guter Letzt kommt dann noch der Winter mit seiner kalten Wassertemperatur. In dieser Jahreszeit liegen die Waller zurückgezogen am Gewässergrund und vermeiden unnötige Aktivitäten. Auch wenn Sie sich nicht viel bewegen wollen, so können Sie einem kleinen Köderfisch, der vor Ihrem Maul schwimmt, oft nicht widerstehen. Ein großer Köderfisch wird jedoch auch hier eher verschmäht.
Woher bekomme ich Köderfische
Soweit möglich, solltet ihr immer versuchen, eure Köderfische mit einem entsprechendem Vorfach selbst zu fangen. Somit bekommt ihr nicht nur Köderfische, welche im Gewässer häufig vorkommen und somit für die Waller unverdächtig sind. Ihr verringert auch das Risiko, dass ihr mit gewässerfremden Köderfische eine Krankheit oder ähnliches einschleppt.
Solltet ihr die Köderfische nicht selbst fangen können, so könnt ihr in Angelläden in Wallercamps oder auch online oftmals passende Köderfische bekommen.
Tipp:
Am besten informiert ihr den Angelladen bzw. das Camp ein paar Tage vorher darüber, von welchen Köderfischen ihr wieviele und in welcher Größe braucht. Somit ist sichergestellt, dass ihr auch das bekommt, was ihr wollt und keine Kompromisse eingehen müsst!Wie hältere ich meine Köderfische richtig?
Damit die Köderfische auch wirklich fit und aktiv bleiben, ist es wichtig, diese richtig zu hältern. Am besten gelingt das mit einem Setzkescher oder ähnlichem direkt im Gewässer.
An manchen Gewässern sowie während des Transportes müssen wir jedoch auf einen Transporteimer zurückgreifen. Hierbei ist es wichtig, dass wir den Eimer mit Wasser aus dem Gewässer befüllen. Doch das Wasser alleine ist nicht ausreichend, damit es den Köderfischen gut geht, benötigen sie zusätzlich auch Sauerstoff, welchen wir über eine spezielle Luftpumpe zuführen müssen.
Achtung:
Beim Hältern von Köderfischen im Eimer ist es wichtig, dass der Eimer keinen größeren Temperaturschwankungen sowie ruppigeren Bewegungen ausgesetzt wird!Wie Köderfisch anködern?
Wie wir den Köderfisch anködern, hängt in erster Linie vom Spot ab, an welchem wir fischen wollen. Wollen wir an einem Spot mit Strömung fischen, so ist es wichtig, dass der Köderfisch natürlich und waagerecht in der Strömung steht. Dies erreichen wir durch die Maulbekönderung.

Wollten wir hingegen abspannen, oder in einem stillen Gewässer Angeln, so ist die Rückenbeköderung die richtige Methode.
Tipp:
Um den Köderfisch auf dem Haken zu sichern, sollte immer ein Stück Gummi als Stopper mit auf dem Haken montiert werden!Das könnte für dich interessant sein422827Was muss ich beim Angeln mit totem Köderfisch beachten?
Da das Angeln mit lebendem Köderfisch in einigen Länder wie z.B. in Deutschland verboten ist, schauen wir uns nun noch an, wie wir den toten Köderfisch am attraktivsten anbieten können. Auch hierbei unterscheiden wir wieder zwischen fließendem und stehendem Gewässer.
Im fließenden Gewässer, ist es wichtig den toten Köderfisch an einer strömenden Stelle mit der Maulbeköderung anzubieten. Die Strömung sorgt dabei dafür, dass sich der KöFi verführerisch bewegt. Damit der Köderfisch nicht auf den Grund absackt, macht es oftmals Sinn, eine U-Pose durchs Maul im toten Köderfisch zu platzieren.
Im stehenden Gewässern ist es schon schwieriger, dem toten Köderfisch Leben einzuhauchen. Es ist jedoch dennoch möglich, z.B. indem man ein Wurmbündel mit auf dem Haken montiert, so dass die Würmer über dem Köderfisch hängen und sich dort bewegen.