Der Herbst zählt, gemeinsam mit dem Frühling zu den besten Jahreszeiten beim Wallerangeln. Durch die im Herbst sinkenden Wassertemperaturen spüren die Waller, dass sich der Winter mit seinem kalten Wasser und dem schlechteren Futterangebot nähert und es an der Zeit ist sich einen entsprechenden Winterspeck anzufressen.
Da größere Waller auch einen größeren Winterspeck benötigen ist es nicht verwunderlich, dass im Herbst oftmals die kapitalsten Waller gefangen werden. Wir ihr seht ist der Herbst daher eine, wenn nicht sogar die Jahreszeit, welche ihr nicht verpassen solltet!
Wo stehen die Waller im Herbst?
Da der Herbst die Übergangszeit vom heißen Wasser im Sommer zum sehr kalten Wasser im Winter ist, tut sich hier einiges. Wir ihr wahrscheinlich schon wisst sind sowohl der Waller, wie auch die Köderfische wechselwarme Tiere, sprich sie passen ihren Stoffwechsel und ihr Verhalten an die Wassertemperatur an.
Beginn des Herbstes
Zu Beginn der Herbstzeit werden die Tage bereits kürzer und die Temperatur beginnt insbesondere nachts zu sinken. Da das Wasser jedoch noch sehr warm ist, stehen die Köderfische nach wie vor noch in flachen Bereichen, so dass wir auch den Waller hier antreffen und befischen sollten.
Da es jedoch bereits Herbst ist und die Waller die extremen Flachzonen verlassen, empfiehlt es sich nicht zu flache Bereiche zu Befischen. als Fausformel gilt im Herbst, dass immer in mindestens 2 Metern Wassertiefe gefischt werden sollte!
Mitten im Herbst
Mit zunehmender Dauer passt sich die Wassertemperatur mehr und mehr der kälteren Umgebungstemperatur an, wodurch die Köderfische damit beginnen sich von den flachen Stellen in die tieferen Bereich des Gewässers zurückzuziehen.
Oftmals kommt es in dieser Phase vor, dass die Köderfische in den sonnigen Tagesstunden noch in den flachen Bereichen stehen und sich dann mit einsetzender Dämmerung in die tieferen Bereich zurückziehen.
Die Waller nehmen das neue Verhalten der Köderfische schnell wahr und passen ihr Jagdverhalten entsprechend an. Hierfür stellen sich die Waller gerne an den Fuß von abfallenden Kanten und warten dort auf die Köderfische.
Die richtige Wassertiefe hängt natürlich immer auch etwas vom Gewässer ab, grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass gute Bereiche meist in Wassertiefen von rund 4-8 Metern zu finden sind.
Zum Ende des Herbstes
Je weitere der Herbst fortschreitet, desto kälter wird das Wasser im Gewässer. Nun kommen wir mehr und mehr in die Zeit, in welcher sich die Köderfische in den tiefen Bereichen des Gewässers aufhalten. Wie im Winter werden nun die tiefen Rinnen und Gumpen zunehmend zum Hotspot, in welchem oftmals auch mehrere Waller gemeinsam stehen.
Wie angele ich auf Waller im Herbst?
Gerade zu Beginn der Herbstzeit sind die Waller noch sehr stark im Gewässer verteilt. Hier bieten sich Abspannmontagen vor Totholz oder ähnlichen Verstecken an. Doch nicht nur das Abspannen, auch das aktive Spinnfischen in bei Köderfischen beliebten Uferbereichen, ist lohnenswert.
Sobald die Wassertemperatur zu sinken beginnt, sollten die Kanten unbedingt mit befischt werden. In fließenden Gewässern sind Montagen mit U-Posen dabei oftmals die beste Wahl. In stehenden Gewässern kann nun das Abspannen auf eine Boje oder auch das Grundfischen eingesetzt werden. Auch das bewusste Vertikalangeln an den Kanten ist eine super Möglichkeit und führt oftmals zu unerwartet vielen Bissen.
Achtung Abreißschnur
Im Herbst und Winter sollte die Abreißschnur etwas dünner gewählt werden. Der Hintergrund ist, dass Waller im Sommer eine stärkere Gegenwehr der Köderfische gewohnt sind. Im Herbst hingegen attackieren sie meist nicht ganz so radikal und können daher von einer zu starken Abreisschnur irritiert werden.Sobald es spürbar dem Winter entgegen geht, gilt es die tiefsten Bereiche der Gewässer zu befischen. Auch jetzt sind die U-Posen sowie das Grundfischen oftmals am sinnvollsten. Wer zu den wirklich hartgesottenen Walleranglern zählt, kann sich auch bei diesen Temperaturen nochmals an der Vertikalrute versuchen. Allerdings sollten die Köder bereits jetzt deutlich langsamer geführt werden! Tipp: Da es mitten auf dem Gewässer oftmals deutlich kälter ist, macht eine gute Funktionsunterwäsche den entscheidenden Unterschied.
Faustformel im Herbst
Je kälter das Wasser desto langsamer muss ich meinen Köder führen und desto tiefer stehen die Fische!Beste Ködern im Herbst
Durch den im Herbst wieder zunehmenden Sauerstoffegehalt im Wasser eignen sich nun auch Köderfische, welche zwar viel im Gewässer vorkommen, jedoch im Sommer am Haken schnell schlapp machen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Döbel, welcher wie auch im Frühling jetzt zu den wahren Topköder zählt.
Bezüglich der Ködergröße können im Herbst auch eher größere Köder verwendet werden. Die Waller sind jetzt voll dabei sich ihren Winterspeck anzufressen und um jede Nahrung froh.
Was die Spinnköder angeht, so empfehlen sich insbesondere etwas größere Modelle welche sich auch bei langsamerer Aktion schön bewegen.
Ähnlich sieht es auch beim Vertikalangeln aus, hier kann entweder ein toter KöFi mit einem Fireball, oder aber auch ein Köder mit Tentakeln zum Erfolg führen.
Das könnte für dich interessant sein423332Die beste Tageszeit
Die besten Fangzeiten beginnen im Herbst bereits Spätnachmittags und ziehen sich bis in die ersten Nachtstunden hinein. In dieser Zeit ziehen die Köderfische in die tieferen Gewässerabschnitte, wobei die Waller bereits auf sie warten und oftmals auch bedenkenlos über unseren Köder herfallen.
Tipp vom Profi
Das Beobachten der Köderfische gibt uns immer einen guten Einblick darüber, in welcher Herbstphase wir uns befinden. Gerade wenn wir mit mehreren Ruten fischen, sollten wir uns jedoch nicht ausschließlich auf das Flachwasser, abfallende Kanten oder die tiefen Rinnen beschränken.Am besten geht das, wenn Ihr im Team zusammen angelt. Dabei sollten ihr zwar die vermutete Tiefe stärker befischen, jedoch ebenso auch immer eine Rute in den anderen Tiefen ablegen. Nachdem die ersten Bisse erfolgt sind wisst ihr schnell, welche Tiefe gerade die richtige ist.