Beim Takle sollte, insbesondere beim Wallerangeln, keine Kompromisse eigegangen werden. Oftmals bekomme ich mit, wie sich gerade Walleranfänger mit stabilerer Hecht- oder gar Zanderausrüstung ans Wallerangel machen. Im besten Fall beißt einfach nichts. Beißt jedoch ein größerer Wels geht dieser in der Regel verloren und zurück bleibt ein frustrierter Angler mit defektem Gerät.
Um euch diese Erfahrung zu ersparen, erfahrt ihr im Folgenden auf was es beim Takle ankommt.
Anforderungen an das Wallertakle
Die Ansprüche an das Wallertakle sind hoch. Der wichtigste Punkt ist sicher, dass das Takle bedingungslos robust ist. Das gilt nicht nur für die Montage selbst welche natürlich nur so stabil ist wie ihr schwächstes Glied, sondern für die komplette Combo.
Auch die Ansprüche an Takle wie Liegen, Zelte etc. sind höher wie sie an normales „Karpfen-Takle“ gestellt werden. Dies liegt nicht zuletzt an den doch teils sehr abgelegenen und schwer zugänglichen Angelspots.
Welsrute
Die Welsrute ist sicherlich das erste an was wir beim Takle denken. Als Faustregel sagt man häufig, dass eine Standard-Welsrute zum Ansitzangeln ein Wurfgewicht von etwa 300-500 Gramm und eine Länge von rund 3 Metern aufweisen sollte.
Es sind jedoch nicht nur diese Werte auf die ihr achten solltet. Auch das Material des Blanks, die Blankaktion, die Anzahl der Schnurführungsringe, die Aufnahme der Rolle etc. sollten unbedingt mit beachtet werden. Wie ihr eine passende Welsrute erkennt erfahrt ihr hier: Die Welsrute, so finde ich die richtige Rute.
- Länge: 300cm
- Wurfgewicht: 350g
- 100% Kohlefaser
- Abspannen über 200m
- Klopfen
- Grundmontagen
- Hoher Spaßfaktor
- Länge: 270cm
- Wurfgewicht: 40-180g
- 100% Kohlefaser
- Boot-Spinnfischen
- gutes Handling
- großer Kunstköderbereich
- guter Köderkontakt
- Länge: 320cm
- Wurfgewicht: 300g
- 100% Glasfaser
- Abspannen über 200m
- Grundmontagen
- Auswerfen
- Länge: 290cm
- Wurfgewicht: 300g
- 100% Glasfaser
- Abspannen bis 150m
- Klopfen
- Grundmontagen
- Länge: 300cm
- Wurfgewicht: 380g
- Glas/Kohlefasermischung
- Abspannen über 200m
- Bojenfischen
- Auswerfen
- Länge: 300cm
- Wurfgewicht: 30-180g
- 100% Kohlefaser
- Ufer-Spinnfischen
- große Wurfweiten
- großer Kunstköderbereich
- guter Köderkontakt
Welsrolle
Ebenfalls zum Grundgerüst der Welscombo gehört natürlich die Welsrolle, welche sowohl als Stationär- wie auch als Multirolle eingesetzt werden.
Bei der Welsrolle gilt die Faustformel, dass diese mindestens etwa 200 Meter geflochtene Schnur Durchmesser 0,50mm aufnehmen muss.
Gerade bei den Welsrollen trifft man häufig Angler an, welche sich am Wels versuchen wollen und dafür große Karpfenrollen etc. einsetzen. Leider sind diese den brachialen Kräften des Welses oftmals nicht gewachsen! Hier sollte unbedingt eine entsprechende Welsrolle verwendet werden!
Neben der reinen Größe gilt es bei der Welsrolle auf Punkte wie: Achsdurchmesser, Material und Auslegung des Getriebes, Schnurführung etc. zu achten. Wie ihr eine passende Welsrolle erkennt erfahrt ihr hier: Die Welsrolle, so finde ich die richtige Rolle.
Hauptschnur
Die Hauptschnur stellt die Verbindung zwischen uns und dem Wels her. Dabei muss die Schnur nicht nur die Kraft des Drilles aushalten. Oftmals zieht der Waller auch in Richtung von Unterwasserhindernissen, so dass es auch auf die Abriebsfestigkeit der Hauptschnur ankommt.
Doch die Hauptschnur wird nicht erst im Drill entscheidend. Insbesondere beim Abspannen kommt es darauf an die Schnur auch auf weiten Distanzen über der Wasseroberfläche zu spannen. Leider lässt sich das hierfür verantwortliche Gewicht und die Wasseraufnahme beim Kauf nur schwer erkennen. Aus diesem Grund empfehlen wir euch die von uns beim Ansitzangeln häufig verwendete Zeck Hulk Line (0,55mm/400m).
Neben der erwähnten Tragkraft und der Abriebsfestigkeit kommt es bei der Hauptschnur auch auf Punkte wie: Aufspulverhalten, Geflechsstuktur, Wasseraufnahme etc. an. Wie ihr eine passende Hauptschnur fürs Ansitzen, Spinnfischen und Vertikalangeln erkennt erfahrt ihr hier: Die Hauptschnur, der Weg zum sicheren Drill.
Wirbel
Am Ende der Hauptschnur sollte in allen Fällen ein Wirbel folgen. Es gibt zwar auch Welsangler, welche auf den Wirbel verzichten. Der Wirbel ist jedoch entscheidend um Verwirbelungen und die hiermit entstehenden Verknotungen auf der Hauptschnur zu vermeiden.
Die Verwirbelung entstehen hierbei nicht ausschließlich beim Drill, auch ein Köderfisch welcher beim abbauen der Montage eingekurbelt wird dreht sich oftmals um seine eigene Achse.
Ein weiterer Vorteil des eines Wirbels ist, dass er das einfache und kontenfreie Auswechseln des Vorfaches ermöglicht. Die besten Wirbel zum Welsangeln findet Ihr hier:
Vorstellung Welswirbel
Vorfach
Das Vorfach, hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Das Vorfach muss nicht nur den Haken sicher mir der Hauptschnur verbinden, es wird auch einem extremen Abrieb ausgesetzt.
Auch wenn der Wels im Vergleich bspw. zum Hecht keine besonders scharfen Zähne hat, so kann er mit seinen dicht bezahnten Kauplatten einen extremen Abrieb erzeugen. Wer einem einen vom Wels attackierten und dadurch entschuppten Köderfisch gesehen hat der weiß welchen Kräften hier Paroli geboten werden muss.
Doch das ist nicht die einzige Aufgabe des Vorfaches, es muss zudem auch auf den jeweiligen Köder einzugehen und diesen perfekt anbieten. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Aal, welcher es liebt sich um alles zu schlängeln. Auch ein sehr gutes Dynema- oder Kevlarvorfach, welches sich oft als „Standardvorfach“ bewährt, wäre hier total ungeeignet, da es sich komplett verknoten würde. Ein Hardmono ist hingegen für den Aal ideal geeignet. Wie ihr das passende Vorfach findet und was es sonst noch alles zu beachten gibt erfahrt ihr unter: Das richtige Welsvorfach für alle Fälle.
Haken
Der, oder oftmals besser gesagt die Haken müssen nicht nur stabil genug sein um die Kraft des Drilles auf den Wels zu übertragen.
Ihre Aufgabe beginnt schon deutlich früher und zwar beim Biss. Hier ist es entscheidend, dass der Haken vom Wels zum einen unbemerkt bleibt. Des Weiteren ist es wichtig, dass die Haken leicht in das harte Welsmaul eindringen. Den das beste Takle nützt nichts, wenn wir den Wels nicht an den Haken bekommen.
Um dies bei den unterschiedlichen Angelmethoden zu ermöglichen, benötigt ihr unterschiedliche Hakenformen. An der U-Pose, bei welcher der Köderfisch in der Strömung angeboten wird ist es entscheidend diesen an der Lippe anzuködern. Hierfür werden kleinere stabile Welshaken benötigt.
Wird der Köderfisch jedoch beispielsweise im strömungsfreien See abgespannt, so kommt die Rückenbeköderung zum Einsatz. Um den Haken so vernünftig im Köderfisch unterzubringen, dass er später immer noch sicher haken kann, werden deutlich größere Haken benötigt.
Zusätzlich zum Beköderungshaken, wird in der Regel noch ein Drilling als Angstdrilling mit verwendet. Dieser Angstdrilling bringt häufig auch sehr vorsichtige Welse an den Haken. Wenn ihr mehr zum Thema Haken, deren Verwendung, besondere Materialen etc. erfahren und die besten Haken entdecken wollt, dann seit ihr auf der folgenden Seite richtig: Alles rund um die Welshaken.
Rutenhalter
Manchmal wäre es sicher interessant zu sehen wie viele gute Angelcombos auf dem Grund so manches Gewässers liegen. Schuld daran ist oftmals ein schlechter Rutenhalter.
Beim Welsangeln, wird im Normalfall mit stehender Rute und weit geschlossener Bremse gefischt. Hier ist es elementar, dass der Welsrutenhalter bedingungslos hält! Abhängig vom Angelplatz, dem Untergrund und der geplanten Befischung des Spots kann es sinnvoll sein mit einem einzelnen Rutenhalten oder auch mit einem speziellen sehr stabilen Rodpot zu angeln. Alles zur Auswahl des des richtigen Rutenhalters findet ihr unter: Der Welsrutenhalten, hier sind keine Kompromisse erlaubt!
Wallerboot
Auch wenn das Wallerboot sicher nicht immer unbedingt zum Grundtakle gehört, so erleichtert es nicht nur das Abspannen sowie das Angeln an größeren Gewässern. Es ist bei Angelmethoden wie dem Vertikalangeln sogar eine Grundvoraussetzung.
Beim Wallerboot kommt es neben der Größe vor allem auch auf die Stabilität und die Ausrüstung an. Was es hier alles zu beachten gibt und wie ihr das richtige Wallerboot findet erfahrt ihr hier: Wallerboot, Sicherheit und Spaß sind entscheidet.
Echolot
Das Echolot hält auch beim Welsfischen mehr und mehr Einzug. Sicherlich ist es beim Erkunden eines Gewässers auf der Suche nach Rinnen etc. oder auch beim Drift- und Vertikalfischen schon lange bekannt.
Aufgrund der neueren Technologien lassen sich inzwischen jedoch nicht nur die die Spots sehr detailliert ansehen. Teils ist dies inzwischen sogar schon vom Ufer aus mit dem Smartphone und einem Wurfecholot möglich
Wallerholz
Das Wallerholz ist den meisten sicher ein Begriff. Mit etwas Übung lassen sich mit dem Holz Ploppgeräusche erzeugen, welche sich Unterwasser wie das Fressen eines Welses anhören.
Diese Geräusche erzeugen schnell das Interesse von passiv am Boden liegenden Welses. Diese tauchen nicht selten unmittelbar in der Nähe des eingesetzten Wallerholzes.
In Kombination mit einem Echolot macht die Sache besonders viel Spaß, da man die Reaktion der Wels bereits Unterwasser live mitverfolgen kann. Alles rund um das Wallerholz und dessen richtige Anwendung erfahrt ihr unter: Das Wallerholz, richtiges anlocken des Wallers.
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Das Wallerangeln ist oftmals mit mehrtägigen Ansitzen abseits jeglicher Zivilisation verbunden. Um dennoch ein bisschen Komfort und Sicherheit zu erleben bietet Prepper Ausrüstung einiges an interessantem Takle wie bspw. eine mobile Espressomaschine.
Damit der Spaß nicht zu kurz kommt und ihr fit für den Drill seid, findet ihr im Folgenden weitere Ausrüstungsgegenstände, welche sich im Einsatz wirklich bewährt haben.