Wallerangeln im Frühling

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Lohnt sich eine Frühling Session überhaupt schon?

Wenn die Temperaturen steigen, die Bäume langsam grün werden und die Vögel beginnen, ihre Nester zu bauen, juckt es auch uns Wallerangler nach dem langen Winter wieder in den Fingern. Zurecht! – Zu keiner anderen Jahreszeit lassen sich die schleimigen Heimlichtuer besser überlisten als im Frühling.

Im Winter standen die Waller träge und passiv in Löchern, Gumpen und tiefen Rinnen und zehrten von ihren Energiereserven. Dementsprechend hungrig sind die Fische im Frühling, sobald sie bei Wassertemperaturen über etwa 8 Grad Celsius wieder aktiv werden. Um die verbrauchten Fettreserven wieder aufzufüllen, müssen die Waller nun viel fressen. Laich- und Milchproduktion steigern den ohnehin großen Energie- und Futterbedarf vor der Laichzeit noch einmal deutlich.

Passend dazu bereiten sich auch die Futterfische auf das Laichen vor und ziehen in großen Schwärmen in ihre Laichgebiete. Die Waller folgen ihnen und verfallen bei diesem Futterangebot in einen wahren Fressrausch. Wer diese Stellen nun gezielt befischt, kann mit deutlich besseren Fangerfolgen als im Sommer oder Herbst rechnen.

Auch ist die Chance auf einen großen Waller zu keinem anderen Zeitpunkt so groß wie im Frühling, da insbesondere die „Giganten“ aufgrund ihrer Körpergröße umso mehr Nahrung vertilgen und nach dem geringen winterlichen Angeldruck weniger argwöhnisch und hakenscheu sind.

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Rund um die Gewässer wird es Grün. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für einen Ansitz auf große Welse.

Die beste Zeit um neue Köder zu testen

Wenn sich die Waller im frühjährlichen Fressrausch die Bäuche vollschlagen, ist die Gelegenheit perfekt, um neue Köder auszuprobieren. Die Welse sind nun nicht besonders wählerisch und geben den Anglern somit die Möglichkeit, andere Angelmethoden und Köder auszuprobieren und Vertrauen zu diesen zu finden.

Wo finde ich die Waller?

Je geringer die Wassertemperaturen liegen, desto inaktiver verhalten sich auch die Waller. Im zeitigen Frühjahr liegen die Fische meist noch in ihren Wintereinständen. In Seen sind das häufig die tiefsten Stellen. Durch Ausloten oder Verwendung eines Echolots oder einer Tiefenkarte lassen sich diese „Winter-Hotspots“ erstaunlich einfach finden.

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In Fließgewässern solltet ihr ebenfalls gezielt tiefe strömungsarme Bereiche befischen. Ausführlichere Infos zum Wallerangeln bei kühlen Temperaturen gibt es hier.

Klettert die Wassertemperatur wieder in den zweistelligen Bereich, werden die Waller deutlich aktiver. Sie orientieren sich nun den Weißfischen folgend, aus den tiefen Gewässerbereichen in die flachen Laichgebiete. Flacher, dunkler Gewässergrund absorbiert die Frühlingssonne besonders effektiv und erwärmt sich am schnellsten.

Welse lassen sich nun teilweise in weniger als 50 Zentimeter Wassertiefe fangen. In Seen steigt die Wassertemperatur häufig schneller als in Flüssen. Daher solltet ihr eure ersten Frühjahrsansitze an einem flachen See planen.

Waller gezielt an den Angelplatz locken

Für einen besseren Fangerfolg legen Friedfischangler oftmals Futterplätze an, auf denen sich die Weißfische ballen. Das Getümmel an fressenden und aufflankenden Fischen bleibt nicht lange unbemerkt und lockt Raubfische an. Daher kann auch das Wallerangeln an einer solchen Stelle beziehungsweise das Anlegen eines eigenen Futterplatzes durchaus Sinn machen.
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Wo Friedfischangler erfolgreich sind, lohnt sich auch ein Ansitz auf Waller.

Wie sollte ich im Frühling auf Waller angeln?

Da die Waller im Frühling aus den tiefen in die flachen Gewässerbereiche hineinziehen, bestehen die besten Fangchancen an der Kante dazwischen. Der Köder sollte oberhalb der Kante in der beginnenden Flachwasserzone abgelegt werden, da die ziehenden Welse hier zwangsläufig vorbeischwimmen müssen.

Die Angelmethode spielt beim Welsangeln im Frühjahr nur eine Nebenrolle. In erster Linie kommt es auf die richtige Stellenwahl an. Trotzdem gibt es für den schnellen Erfolg einige kleinere Dinge zu beachten:

Je wärmer das Wasser ist, desto größer wählen Waller ihre Beute, – das bedeutet im Umkehrschluss: In kühlem Wasser sollten die Köder kleiner ausfallen. Am erfolgversprechendsten ist es, Art und Größe von Köderfischen den laichenden Futterfischen nachzuempfinden. 15 bis 20 Zentimeter große und längliche Köfis haben sich in den letzten Jahren bewährt. Diese sollten hierbei so frisch wie möglich sein. Auch ein duftendes Tauwurmbündel steht bei Frühjahrswallern hoch im Kurs.

Der Wurm im Fühling

Einer der beliebtesten Wallerköder ist nach wie vor der Tauwurm. Er ist einfach zu beschaffen, hält sich im Kühlschrank lange und verströmt unter Wasser einen betörenden Duft. Leider machen aufgehakte Tauwürmer unter Wasser aber auch schnell schlapp. Dadurch verlieren sie optisch an Reiz, schließlich wird jeder Raubfisch durch Bewegung gereizt.

Dendrobena sind kleiner und weniger fleischig als Tauwürmer und somit als Alleinköder für Waller nicht geeignet, allerdings sind sie sehr widerstandskräftig und bewegen sie sich unter Wasser lange Zeit verführerisch. Eine Kombination aus Tauwürmern und Dendrobena ist ein stark duftendes und sich lange Zeit quirlig bewegendes Köderbündel und verbindet somit die Vorteile beider Köder.

Der Wurm-Kombi-Köder

Durch die Kombination aus Tauwürmer und Dendrobena-Würmern erhaltet ihr einen lecker fleischigen Köder der unter Wasser lange aktiv bleibt

Die Wahl der richtigen Montage ist vom Gewässer anhängig. Häufig bietet sich eine U-Posen-Montage an. Wo das Wasser zu flach wird oder strömungsarm wird, führt stattdessen eine simple Posenmontage zum Erfolg.

Schwierige Hotsports finden

An monotonen und weitestgehend strukturlosen Gewässern wie begradigten Flüssen oder Kanälen sind ausgeprägte Flachwasserzonen selten. Daher können selbst kleine Strukturveränderungen des Flussbildes wie dieser überhängende Busch einen Unterschied ausmachen. Sie ziehen die kleinen Fische magisch an, welchen wiederum auch die Räuber folgen.
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An strukturarmen Gewässern kann das ein Wallerhotspot sein!!!

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Der richtige Umgang mit dem Fisch

Nicht nur die Weißfische, sondern auch die Waller bereiten sich auf das anstrengende und kräftezehrende Laichspiel vor. Sie zeigen im fortschreitenden Frühjahr einen satten Laichansatz und reagieren besonders empfindlich auf einen Kampf an der Angel. Es ist daher sehr wichtig, die gefangenen Tiere pfleglich zu behandeln und sie nicht unnötigem Stress auszusetzen.

Ein absolutes Muss bei großen Tieren ist die Verwendung einer Abhakmatte, da die Waller auf dem nackten Boden durch ihr eigenes Gewicht schnell Verletzungen davontragen. Eine günstige Abhakmatte mit ausreichender Größe gibt es beispielsweise bei Black Cat.

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Auch wenn Waller in den meisten Angelvereinen weder durch Schonmaße noch durch Schonzeiten geschützt sind, sollte insbesondere die großen Tiere als wichtige Laichproduzenten released werden. Die nächste Welsgeneration wird es euch ebenso danken wie die nächste Anglergeneration.

Der Waller beißt nicht

Wer die falschen Stellen befischt, wird schlecht oder gar nicht fangen. Auch wenn die Waller aktiv rauben, beschränken sich ihre Aktivitäten im Frühjahr lediglich auf bestimmte Gewässerbereiche, in denen sie sich aufhalten und fressen. Bei sehr kaltem Wasser sind dies die tiefsten und strömungsärmsten Gewässerbereiche. Mit steigenden Temperaturen verschieben sich die Aktivitäten in die weißfischreichen Flachwasserzonen.

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